Steenkamp Hof Geräte

Steenkamp Hof Geräte

Hofhund:
Das ist Hofhund Xaro. Ihm geht es besser als früher den Hofhunden auf einem richtigen Bauernhof. Die hatten nämlich wichtige Aufgaben zu bewältigen.

Ein Hofhund muss den Hof und seine Bewohner bewachen. Kommt ein Fuchs und will die Gans stehlen? Oder gar ein Wolf, der sich für Schafe interessiert? Ein Hofhund hütet auch die Schafe, sorgt dafür, dass sie nicht stiften gehen. Abends treibt er mit dem Bauern die Kühe von der Weide in den Stall und morgens hinaus.

Auch Xaro hat Aufgaben: Er muss auf seinen Ball aufpassen und mit Kindern spielen.


Das Bild zeigt eine alte, mechanische Waage im Freien. Hier sind einige Details, die man erkennen kann:

Waage:
Will man einen Kuchen backen, ist man mit dieser Waage schlecht beraten. Sie arbeitet nicht aufs Gramm genau. Die Plattformwaage ist für viel größere Mengen ausgelegt, die säckeweise gewogen wurden. Mehl, zum Beispiel in feinen Leinensäcken oder Kartoffeln in groben Säcken. So ein Kartoffelsack kann, wenn er gefüllt ist, einen Zentner wiegen. Das sind 50 Kilo, also in etwa so viel wie 50 Liter Apfelsaft oder fünf gefüllte Putzeimer.

Den zu wiegenden Sack legt man auf die hölzerne Plattform; er drückt die Plattform hinab. Dadurch wird ein Zeiger bewegt, der auf einer Skala das Gewicht anzeigt. Heute geht das natürlich alles digital und viel genauer.


Güllepumpe:
Alles Mist? Nein. Auf dem Bauernhof wurde viel Mist gemacht. Aber auch Gülle.

Gülle ist die flüssige Hinterlassenschaft von Tieren im Stall. Ihr Urin fließt durch Spalten oder eine Rinne im Stallboden in einen Behälter, die sogenannte Jauchegrube. Dieser musste ausgepumpt werden, bevor er überläuft. Dazu braucht man eine „Güllepumpe“. Die gusseiserne Güllepumpe auf dem Steenkamp Hof ist fahrbar und handbetrieben. Das erkennt man an dem langen Hebel. Im runden Loch vorne wurde ein Schlauch befestigt, durch den man die Gülle pumpte. Übrigens: Mit Gülle düngt der Bauer heute noch seine Felder, man kann es dann riechen.

Zurück zum Mist: Mit Stroh wurde auch auf dem Steenkamp Hof der Boden im Stall bedeckt. Darauf landeten die Hinterlassenschaften (sogenannter Dung) der Tiere. Stroh und Dung zusammen ergeben Mist, der auf dem Hof auf einem Misthaufen gesammelt wurde. Im Frühjahr wurden damit Felder gedüngt.


Pflug:
Mit einem Pflug lockert der Bauer den Boden auf. Das Pflügen im Frühjahr dient der Durchlüftung des Bodens, der sich dadurch auch schneller erwärmt. Ernterückstände oder Mist können durch das Pflügen untergemischt und Ackerunkräuter im Wuchs gestört werden. Auch Feldmäuse werden durch die Arbeit des Bauern bekämpft. Die hungrigen Mäuse haben nämlich unter der Bodenoberfläche ihre Gänge und Nistkammern.

Unser Pflug ist ein Dreischarpflug mit drei in die Tiefe gehenden Werkzeugen. Gezogen wurde der Pflug von einem Ackergaul, einem besonders starken Pferd. Praktisch: Die Räder ermöglichen es, den Pflug bis zum Feld zu fahren. Dabei schrappen die Scharen nicht über den Weg. Will man dann pflügen, lässt man die Pflugscharen herab.

Schon in der Steinzeit haben die Bauern die Vorteile eines Pflugs genutzt. Das war eine mühselige Angelegenheit, denn der Ritzpflug aus Holz konnte nicht tief in den Boden eindringen und es brauchte einen Menschen, der den Pflug zog, und einen, der ihn in den Boden drückte.


Schleifstein:
Noch vor ein paar Jahrzehnten zogen Messerschleifer mit ihren Gerätschaften durch die Straßen und boten ihre Dienste an. Gerne ließen sich die Hausfrauen ihre vom Gebrauch stumpf gewordenen Messer und Scheren wieder spitz und scharf machen. Auf dem Hof schliff man damit Werkzeuge wie Äxte oder Sensen.

Wie das funktioniert? So in etwa: Der runde Stein besteht meist aus Sandstein oder Granit. Seine Oberfläche ist im Normalfall eben, aber rau. Mit der Handkurbel an der Seite wurde der Stein in Bewegung gesetzt. Er läuft in seinem unteren Viertel durch eine kleine Wanne, die mit Wasser gefüllt ist. Das hat Vorteile. Werkzeug und Stein werden gekühlt und sauber gehalten. Sonst würde sich der feine Staub aus Stein und Metall in den groben Poren des Steins festsetzen und das Schleifen erschweren.

Das kann man auch sehen: Unser Schleifstein wurde lange und häufig genutzt: Seine Oberfläche ist in der Mitte abgenutzt und glatt.


Rübenschnitztler:
Ein praktisches Gerät ist dieser Rübenschnitzler.

Natürlich kann man nicht nur Rüben oder Runkelrüben in den großen Trichter einfüllen, auch Kartoffeln lassen sich in kleine Schnitzel zerkleinern.

Im Innern des Rübenschnitzlers befindet sich ein rotierendes Messer oder ein Schneidwerk mit mehreren Messern. Unten kommen dann in appetitlichen Happen die zerstückelten Rüben oder Kartoffeln heraus. Appetitlich natürlich nur fürs liebe Vieh: Rüben werden gerne für Kühe genommen, Kartoffeln für Schweine.


Metzgerwanne:
Eine fahrbare Metzgerwanne nennt der Hof sein Eigen. Hausschlachtung war auf Höfen und in ländlichen Gebieten früher verbreitet. Kaninchen, Hühner, Tauben stellten für die Hofbewohner kein Problem dar. Bei größeren Tieren wurde hierzu aber meist ein Schlachter oder Metzger ins Haus bestellt, der das Tier fachgerecht tötete und zerlegte. Und dabei kam die Metzgerwanne zum Einsatz. In ihr wurde das Blut aufgefangen, aus dem später zum Beispiel Blutwurst oder andere Würste kochte.

Die weitere Verarbeitung des Fleisches erfolgte sehr oft durch die Eigentümer selbst. Damit nichts verdarb, mussten während dieser Zeit alle anderen Arbeiten auf dem Hof zurückgestellt werden.

Im Ruhrgebiet hielten sich viele Familien, die eigentlich keine Landwirtschaft betrieben, ein Schwein, um sich mit Fleisch zu versorgen.


Handdruckspritze:
Wie eine Schubkarre lässt sich die alte Handdruckspritze an ihren Einsatzort bugsieren. Das Fass beinhaltete die Flüssigkeit, die verspritzt werden sollte. War es Wasser? Gülle? Vielleicht ein Pflanzenschutzmittel? Die Geschichte des Pflanzenschutzes ist nämlich älter als gemeinhin gedacht. Schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, anorganische Salze im industriellen Maßstab zu produzieren und einzusetzen. Sie enthielten Kupfer-, Arsen-, Blei- und Quecksilberverbindungen. Hm, lecker.